Mal ehrlich, wer würde ein Gesetz akzeptieren, welches ein Programm entwickelt hat. Aber früher wurden wohl auch ähnliche Bedenken gegenüber Statistik und mathematischen Wirtschaftsmodellen gehegt. Warum sollte dann nicht auch die Logik der Entscheidungen maschinell unterstützt werden?
[16:05:38] Maren: Das geht nicht, weil es rational choice in der Ralität nicht gibt. Guten Tag!
AntwortenLöschenDas gehört zu den sogenannten undersocialised Ansätzen, das Stichwort ist bounded reality,
satisfying oder garbage can, sensemaking...ohne Ende.
Beispielsweise kann kein Aktuer auf dieser Welt eine wirklich logische oder rationale Entscheidung
treffen, da er nie alle Variablen kennt, da gibt es kognitive, zeitliche, organisatorische,
emotionale ... Grenzen. Drittvariablenkontrolle in statistischen Modellen hängen ja bekanntlich auch
von der Theorie ab, nicht von realen Korrelationen.
Irgendwer müsste den Computer, der die Entscheidungen fällt, aber mit diesen Variablen füttern...
und die dazu vorher also kennen. Dass er das alleine kann, ist eher unwahrscheinlich. FAlls doch sind
die Entscheidungen für Menschen wieder nicht mehr "logisch" oder rational.
Bedenken gegenüber Wirtschaftsmodellen und Statistik gab es nicht früher, sondern immer noch.
Die Black-SCHoles-Equation ist ein schönes Beispiel. Trotdem sie a) falsch ist und b) unter Verdacht steht,
maßgeblich zum Börsencrash in den
80ern beigetragen hat (und zwar, weil man sie automatisiert hat und damit die Formel, also der Computer,
über Options-Preise entschied und damit über Kaufentscheidungen), ist die immer noch Grundlage
um Preise über Optionen zu errechnen. Das problem, dass sich dabei ergibt, ist ein Performativitätsproblem,
das Modell verändert die Wirklichkeit. Über effective performativity oder barnesian performativity kann
man ganz nett bei MacKenzie und Muniesa nachlesen.
Für alles andere gibts ja http://liquidfeedback.org/
[16:05:52] Maren: achso, der gehörtz u können programme...das ist klar.
Mein Freund Hendrik programmiert an einem "Debattiersystem" mit, welches in der EU zur Vereinfachung eingesetzt werden soll. Es ist immer die Frage in welchem Maße die Tools eingesetzt werden, so wie Modelle per se eigentlich auch hilfreich sind.
Löschenhttp://www.brandeins.de/magazin/risiko/revolution-von-oben.html
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